IQ NRW Teilprojekt: "fachkraeftesicherung-nrw.de"
Ehrenamtliche Fachkräftesicherungsbegleitende trafen sich virtuell zum landesweiten Workshop zum Thema „BQ-Portal - ein Informationsportal für ausländische Berufsqualifikationen“.

Zoom: Im Rahmen des Teilprojekts wurde ein landesweiter Online- Workshop organisiert. Einigen der Ehrenamtlichen konnten nur in der Woche und andere am Wochenende, deshalb wurden zwei getrennte Sitzungen mit dem gleichen Thema durchgeführt. Mit 22 Teilnehmenden am Montag, den 07.12.2020 und 17 Teilnehmenden am Samstag, den 12.12.2020 nahmen insgesamt 39 Ehrenamtliche aus verschiedenen Migrantenorganisationen am landesweiten Workshop im Rahmen des IQ Teilprojektes „Begleitstruktur für Migrantenorganisationen zur beruflichen Integration, Anerkennung und Fachkräftesicherung“ teil. Als Referentin war Frau Kristina Stoewe vom BQ-Portal, dem Informationsportal für ausländische Berufsqualifikationen, eingeladen.

Landesweiter Workshop Montag, den 07.12.2020
Herrn Cemalettin Özer (Teilprojektleiter, MOZAIK gGmbH), begrüßte alle Teilnehmenden zu der Veranstaltung und hat den Tagesablauf erläutert. Nach der Begrüßung stellten sich die Ehrenamtlichen sowie Koordinierungspartner*innen vor.  Anschließend stellte Berivan Budak (wissenschaftliche Projektmitarbeiterin) den aktuellen Stand des Projektes dar. Aktuell sind 41 Ehrenamtliche an acht Standorten im Projekt aktiv. Dabei werden 26 verschiedene Sprachen gesprochen. Zudem wurden bislang 221 Begleitungen zu Themen wie Aufenthalt, Anerkennung und Stellensuche durchgeführt.

Das BQ-Portal
Als nächstes stellte die Referentin Frau Stoewe, Researcher im Kompetenzfeld Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), das Informationsportal BQ-Portal vor. Das  BQ-Portal fördert die Transparenz von ausländischen Berufsqualifikationen, unterstützt die Berufskammern in der Anerkennungspraxis und fördert die Einheitlichkeit der Anerkennungsverfahren. Das Portal bietet Informationen zu Qualifikationen von Flüchtlingen und stellt auch für die Unternehmen Informationen zum Anerkennungsverfahren bereit. So unterstützt das Projekt die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit ausländischen Berufsabschlüssen. Insgesamt werden im BQ-Portal rund 100 Länderprofile mit Informationen zu den jeweiligen Berufsbildungsystemen und über 4.200 Berufsprofile bereitgestellt. Zu den jeweiligen Länderprofilen gibt es schematische Darstellungen zum Ausbau der (Berufs-)Bildungsysteme (siehe Abbildung).   Die Berufsprofile enthalten weiterhin Lehrpläne und weitere Dokumente in der Landessprache, sowie häufig auch in übersetzter Form. Weiterhin besteht die Möglichkeit die Länder- und Berufsprofile sowie ausgewählte Ländersteckbriefe zu 16 Fokusländer der Fachkräfteeinwanderung als PDF- Dateien herunterzuladen (weitere Informationen).

Nach der Präsentation gab es Raum für Fragen, auf die sowohl Frau Stoewe als auch Herr Özer eingegangen sind. 

Landesweiter Workshop Samstag, den 12.12.2020

Nach der Auftaktbegrüßung von Herrn Özer, haben sich zunächst die Ehrenamtlichen vorgestellt. Anschließend wurde die Präsentation von Frau Stoewe, welche in der ersten Sitzung aufgenommen wurde, abgespielt. Während der Fragerunde hat Frau Stoewe sich online dazu geschaltet und hat die Fragen beantwortet. Abschließend  verabschiedete sich die Referentin und Frau Budak hat die Projektzwischenergebnisse dargestellt.       

  

 

Abschluss
Der Abschluss verlief an beiden Tagen gleich. Herr Özer hat  zusammengefasst, welche Ziele das Teilprojekt für das Jahr 2021 hat und was die Aufgaben der ehrenamtlichen sind. Ein Schwerpunkt wird im nächsten Jahr die Beteiligung von Ehrenamtlichen in Netzwerken sein. Fortlaufend bestehen die Tätigkeiten der Ehrenamtlichen aus Kontaktpflege, informieren und Begleitung von ausländischen Fachkräften. Darüberhinaus, werden  Austauschtreffen stattfinden. Hierzu ist die Anwesenheit, das Erfassen und das Berichten von Fallbeispielen und das Ausfüllen von Dokumentationsblättern sehr wichtig. Herr Özer bedankte sich für die, zum Teil jahrelange, Zusammenarbeit und mit einer Abschlussrede mit Weihnachtswünschen wurden die Webkonferenzen beendet.

Ehrenamtliche Fachkräftesicherungsbegleitende trafen sich zum landesweiten Workshop in Dortmund zum Thema Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Dortmund: Am Samstag, den 16.11.2019 nahmen 14 Ehrenamtliche aus verschiedenen Migrantenorganisationen am landesweiten Workshop im Rahmen des IQ Teilprojektes „Begleitstruktur für Migrantenorganisationen zur beruflichen Integration, Anerkennung und Fachkräftesicherung“ teil. Das Thema der Veranstaltung war das Anwerben ausländischer Fachkräfte für die Region NRW. Als Referenten waren Stefan Grönebaum, Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW sowie Dominic Erfkamp, Zentrale Auslands- und Fachvermittlungsstelle, eingeladen. Die MOZAIK gGmbH organisierte die Veranstaltung und lud die Teilnehmenden nach Dortmund ein.

Cemalettin Özer, MOZAIK gGmbH und Projektleiter, begrüßte alle Teilnehmenden zu der Veranstaltung und bedankte sich für die, zum Teil jahrelange, Zusammenarbeit. Anschließend übergab er das Wort an Rolf Göbels, Koordinierung des IQ Netzwerkes NRW, Westdeutscher Handwerkskammertag Düsseldorf.  Er informierte darüber, dass das Netzwerk 2005 gestartet ist und aus Mitteln des Bundes und ESF gefördert wird. Themenschwerpunkt ist die Integration in den Arbeitsmarkt von Migranten. Das IQ Förderprogramm ist dabei geprägt von der Arbeitshaltung, dass Menschen als Fachkraft mit Kompetenzen nach Deutschland kommen.
Nach den Auftaktbegrüßungen stellten sich die Ehrenamtlichen sowie Koordinierungspartner vor. Dabei berichteten sie kurz über die Arbeit des jeweiligen Vereins.

Anschließend stellte Cemalettin Özer den aktuellen Stand des Projektes dar. In diesem Jahr ging es darum, die Ehrenamtlichen zu Fachkräftesicherungsbegleitenden zu qualifzieren. Dies wurde mithilfe von Workshops, die einmal im Quartal in der jeweiligen Region stattgefunden haben, umgesetzt. Die Themen der Qualifzierungsworkshops waren das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, der Arbeitsmarktmonitor zur Arbeitsmarktsituation in der Region, das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz und Austausch. Aktuell sind 44 Ehrenamtliche an acht Standorten im Projekt aktiv. Dabei werden 25 verschiedene Sprachen gesprochen. Zudem wurden bislang 138 Begleitungen zu Themen wie Aufenthalt, Anerkennung durchgeführt, obwohl dies nicht der Schwerpunkt in diesem Jahr ist. Im kommenden Jahr sollen die Ehrenamtlichen Fachkräfte aus dem Ausland informieren und diese in Deutschland begleiten. Zudem sollen sie sich mit Fachkräftenetzwerken vernetzen und schauen, in welchen Branchen es einen Fachkräftemangel gibt und Personen welcher Länder haben bereits eine volle Gleichwertigkeit in dieser Branche erhalten.

Als nächstes informierte Stefan Grönebaum über die Aktivitäten des Landes NRW beim Thema Fachkräftemangel. Der Fachkräftemangel stellt sich regional unterschiedlich dar. Jedoch gibt es fünf Engpassberufe, die in allen Regionen zu finden sind: 1) Energietechniker, 2) Klempner, Installateure, Klimatechnik, 3) Softwareentwickler, Programmierer, 4) Nichtärztliche Therapie- und Heilkunde, 5) Altenpflege. Die Landesregierung hat u.a. daher ein Fachkräfteprogramm auf den Weg gebracht, dessen zahlreiche Maßnahmen Stefan Grönebaum unter Hinweis auf umfangreiche Infos unter www.mags.nrw.de/fachkraeftesicherung beschrieb: u.a. www.bildungsscheck.nrw.de, www.potentialberatung.nrw.de und www.weiterbildungsberatung.nrw.de.

Zu den Anerkennungsverfahren teilte er mit, dass die Zahl der Verfahren 2018 zum Vorjahr um 1674 oder 24% auf 8 871 angestiegen ist. Die Anträge mit sofort positiven Bescheid sanken von 77% (2014) auf 43% (2018), was auf die gestiegene Zahl der Auflagen zurückzuführen ist. Zählt man die Auflagen mit, erhält man eine Anerkennnungsquote von 88 %. Die Anträge aus Drittstaaten stiegen auf 62%, antragsstärkste Gruppe sind Syrer mit 1 674 (+25%), gefolgt von Serbien 543 (+96%). Der Großteil der Anträge sind aus Gesundheitsberufen: 2018 waren es 2 631 Anträge ( 2017 nur 2 055, also +28%). Zudem sank die Dauer der Anerkennungsverfahren deutlich von 131 auf 82 Tage.

Nach der Mittagspause stellte Dominic Erfkamp die Zentrale Auslands- und Fachvermittlungsstelle (ZAV) vor, welche ein Bestandteil der Bundesagentur für Arbeit ist. Es gibt verschiedene Abteilungen in der ZAV wie z.B. die Managementvermittlung oder der Internationale Personalservice (IPS), für den der Referent tätig ist. Die Hauptaufgabe des IPS besteht unter anderem in der Beratung von ausländischen Fachkräften zu Leben und Arbeiten in Deutschland und auch Vermittlung in Arbeit bei deutschen Arbeitgebern. Dazu werden z.B. der berufliche Hintergrund, spezielle fachliche Kenntnisse und die Sprachkenntnisse der interessierten Bewerber ermittelt. Darüber hinaus werden auch junge Menschen informiert, die zum Zwecke einer Ausbildung nach Deutschland kommen möchten. Die Zentrale der ZAV sitzt in Bonn, wo in der Regel die Erstberatung durch das Virtuelle Welcome Center stattfindet. Anschließend erfolgt die individuelle Beratung und Betreuung durch die regionalen IPS-Standorte. Für weitere Informationen hat Dominic Erfkamp auf die Homepages www.make-it-in-germany.de und www.zav.de verwiesen. Auf diesen Seiten befinden sich unter anderem auch anonymisierte Kurzprofile von ausländischen Fachkräften, die vom IPS betreut werden. Wenn deutsche Arbeitgeber Interesse an bestimmten Kandidaten haben, kann im Anschluss ein Kontakt durch den IPS hergestellt werden. Zum Abschluss wurde erläutert, dass sich die Ehrenamtlichen aus Migrantenorganisationen bei der Frage, in welchen Berufen es in den Regionen einen Fachkräftemangel gibt und wie der IPS-NRW bei der Stellensuche von Fachkräften aus dem Ausland unterstützen kann,  an die ZAV wenden können. 

Neben den Referenten sowie Rolf Göbels, nahmen Ehrenamtliche aus den Vereinen Education for Everyone, Iberoamerikanische Gruppe, Ndigbi Congress Duisburg e.V., de.Perspektive e.V., Initiative erLeben, Interkulturelles Zentrum Magnet, Deutsch Afrika Ruhrforum e.V., Griechischer Kulturverein NEO-ELLAS e.V., Friedensweg e.V., türkisch- und polnischsprachige Community, Integration Partnerschaft Menschwürde e.V. und Afro Mühlheimers Culturals Development Association sowie unsere Koordinierungspartner Petra Giesler, Regionalagentur Emscher-Lippe, Silvia Mann, Kommunales Integrationszentrum Kreis Recklinghausen und Cem Organ, Kommunales Integrationszentrum Duisburg, teil. Cemalettin Özer dankte allen Teilnehmenden und freut sich auf die Zusammenarbeit im kommenden Jahr.

Bilder der Veranstaltung:

Austausch mit den Ehrenamtlichen über die Dokumentation von Begleitungen

Bielefeld: Am 21.04.2020 fand die erste Videokonferenz im Jahr 2020 mit den Ehrenamtlichen statt, die im 1. Quartal die Dokumentationsblätter abgegeben haben. Dazu wurden Fragen geklärt und es wurden die Ergebnisse aus der Befragung mit den Ehrenamtlichen präsentiert. Teilnehmende waren neben zwei Kooperationspartnerinnen, Frau Bettina Schmidt, Kommunales Integrationszentrum Bochum und Frau Barbara Hofmann, Regionalagentur Region Köln, Ehrenamtliche aus den Vereinen Solidaritätsbund der Migranten e.V., de.Perspektive e.V., Initiative erLeben, die arabische und türkische Community dabei (Weiterlesen).


Cemalettin Özer, Projektleiter, MOZAIK gGmbH, begrüßte die Teilnehmenden aus allen Standorten zu der ersten Videokonferenz im Jahr 2020.
Anschließend stellte Defne Mete, MOZAIK gGmbH, die Ergebnisse aus der Befragung mit den Ehrenamtlichen vor, bei der 20 Personen teilgenommen und 15 davon bereits Fachkräfte informiert haben. Am meisten wurden Fachkräfte aus dem Inland im Verein/Bekanntenkreis und über soziale Medien Kontakte informiert. Zudem wurden Öffentlichkeitsmaterialien wie Flyer in Vereinen, in Beratungsstellen und im Jobcenter verteilt. Im Ausland wurden Fachkräfte überwiegend per Instant Messenger sowie Telefon informiert.

Im Anschluss daran wurde den Ehrenamtlichen erklärt, dass alle Begleitungen dokumentiert werden sollen. Dabei speilt es keine Rolle, ob die Fachkraft persönlich oder über soziale Netzwerke wie Facebook informiert werden. Diese Dokumentationsblätter sollen jedes Quartal eingereicht werden.

Zum Abschluss gab es Raum für Fragen. Da das Format Videokonferenz positiv aufgenommen wurde, werden die nächsten Veranstaltungen coronabedingt ebenfalls online stattfinden.

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